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Zygocactus K

Zygocactus K. Schum., Gliederkaktus, Weihnachtskaktus.

Diese Kakteen hießen früher Epiphyllum, werden auch noch häufig so genannt. Die Pflanzen bilden kleine, sich nicht übermäßig verzweigende Sträuchlein mit schließlich an ihrer Basis verholzenden Gliedern.
Sie sind flach, 2kantig und werden gegen 4 cm lang und etwa halb so breit; in den kleinen Kerben und zähnigen Einbuchtungen der Kanten und des Gliedendes sitzen zierliche Areolen ohne oder mit Andeutungen von Dornen. Am Gliedende erscheinen auch die Blüten. Sie ha­ben eine stielrunde, etwas geknickte Röhre, die in zurückgebogene Blütenhüllblätter mit schiefem Saum übergeht. Griffel und Staub­fäden ragen heraus. Die Gattung umfaßt nur 1 Art; ihre Heimat ist das Orgelgebirge in Ostbrasilien. Früher als weitere Arten ange­führte Spezies gelten heute als Varietäten.

Zygocactus truncatus (Haw.) K. Schum. ist unser ge­liebter, schon seit 1820 in Europa bekannter Weihnachtskaktus. Er heißt so, weil die Stammform um die Weihnachtszeit in Flor kommt. Seine Blüten erscheinen reichlich und werden 6,5 bis 8 cm lang; Farbe rosa bis kar-min oder violettrot. An Abarten seien aufge­führt: var. altensteinii (Pfeiff.) Borg-die Blü­ten haben eine weißliche Röhre und rote Peri-gonabschnitte; var. crenulätus Borg - be­kommt stärker gezähnte Glieder; var. delicd-tus (N. E. Br.) Borg - blüht an schattigen Standorten fast weiß, an sonnigeren rosa, überdies haben die Blüten am Röhrengrund statt einer Falte wie die anderen Formen einen Ring von kleinen Vorsprüngen. In den letzten Jahrzehnten entstanden außerdem eine Reihe von Sorten mit guter Wuchskraft und anders getönten Blüten. Genannt seien: 'Andenken an Rudolf Zenneck' (den Züchter) mit leuch­tend roten Blüten; 'Fortschritt' - Blüten vio-lettkarmin; 'Frankenstolz' - Blüten lebhaft orangerot; 'Gruß an Rio' - feurig karminzin-nober; 'Lilofee' - weißer Schlund und hellvio­lette Perigonsegmente; 'Weihnachtsfreunde' -Hauptsorte mit lebhaft karminrosa Blüten; 'Wintermärchen' - blüht weiß auf und wird allmählich rosa.

Wert, Ansprüche, Anzucht: Dieser Glieder­kaktus ist so bekannt und beliebt, daß Worte

des Lobes überflüssig sind. Er kann Sommer wie Winter im Zimmer stehen, soll aber am besten stets den gleichen Platz behalten. Die­ser muß im Sommer etwas absonnig liegen, im Herbst dagegen recht viel Sonnenschein be­kommen, was den Knospenansatz fördert. Größere Exemplare kann man in den Garten räumen, der Standort soll geschützt, absonnig bis leicht schattig sein. Nach dem Flor um die Weihnachtszeit überlasse man die Pflanzen eine Weile sich selbst und gieße nur wenig. Ab Mitte März soll das Wachstum angeregt wer­den: Man pflanzt um, gießt reichlicher, hält etwas wärmer und düngt. Gegen Ende Sep­tember ist für 6 Wochen eine zweite Trocken­ruhe einzuschalten: man gießt wenig, hält bei + 17 bis 20 °C, dabei soll der Tag durch Ver­dunkeln strikt auf 8 Stunden verkürzt werden. Bei Temperaturen unter +12 und über +23 "C werden nur vereinzelt Knospen gebildet. Diese selbst sind ab Mitte September sicht­bar. Die Pflanzen brauchen von da an reich­lich Wasser und Nahrung, auch ist es ratsam, die Bestände bei schönem Wetter leicht einzu­nebeln. Man soll nur abgestandenes und kalk­armes Wasser verwenden und die Pflanzen zu­nächst nicht drehen oder an einen anderen Platz räumen, sonst werfen sie ihre Knospen ab, und man kann sich um den ganzen Flor bringen. Wenn die Knospen anfangen, sich zu öffnen, darf die Wärme sinken. Knospen können auch infolge von Kali- und Phosphor­mangel in der Erde abgestoßen werden, die im . übrigen gut durchlässig und leicht sauer sein muß. Es lassen sich auch Kronenbäumchen heranziehen. Wird auf Pereskien gepfropft, so brauchen die Kronen einen kräftigen Stab als Stütze. Erwähnt sei ferner, daß Pereskien nicht sehr viele und starke Wurzeln bilden, die sowohl durch zu reichliches als auch zu spärliches Gießen leicht leiden und damit auch die Pflanzen selbst. Durch Pfropfen auf Se-lenicereus hamätus bekommt man kräftigere Stämme. Man pfropft auf die gewünschte Stammhöhe; sie soll nicht viel über 35 cm hinausgehen. Gepfropft wird in den Spalt. Vermehren läßt sich leicht und in großem Um­fange durch abgetrennte Glieder. Sie machen auf einem warmen Fuß rasch Wurzeln.

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Zygocactus K