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Kalänchoe Adans

Kalänchoe Adans. (Crassuläceae), Kalanchoe


Der Name ist die latinisierte chinesische Bezeichnung der Pflanzen, welche niedrige bis mittelhohe Stauden, Sträucher, kleine Bäume und auch Lianen werden. Die Gattung umfaßt gegen 100 Arten einschließlich der Spezies des früheren Genus Bryophyllum, das eingezogen wurde und heute nur noch eine der 3 Sektionen der Gattung Kalanchoe bildet. Manche Autoren halten an der alten Benennung fest und verwenden sie weiter. Wir folgen hier B. K. Boom, H. Jacobsen und W. Rauh und übernehmen wie diese die neue. Das Verbreitungsareal reicht von Südafrika über Madagaskar nach Indien, weiter nach Taiwan und Java, selbst im tropischen Amerika treten einzelne Arten auf. Die Pflanzen sind kahl oder behaart, die Blätter in Form und Größe sehr verschieden, aber meistens fleischig. Die Blüten sind im Gegensatz zu vielen anderen Crassulaceen nicht fünf-, sondern 4zählig. Sie stehen vielfach in reichblumigen trugdoldigen oder anders aufgebauten Infloreszenzen beisammen, sind klein oder groß, ragen nach oben oder hängen, in den Farben gleichfalls ziemlich variabel:weiß, gelblich, grünlich, rosa, violett und verschieden rot. Die Arten der Untergattung Bryo-phyllum bilden in den Kerben der Blätter, manche auch in den Blütenständen, kleine, mit Wurzeln ausgestattete Brutknospen, die bei Erreichung einer bestimmten Größe oder klimatischen Veränderungen vom Mutterexemplar abgestoßen werden oder abfallen und auf dem Boden sofort ein neues Pflänzchen sind. Mit diesem Typus hat sich Goethe lebhaft beschäftigt. Viele Kalänchoe blühen im Winter, manche sind Kurztagpflanzen.


K. blossfeldiäna v. Poelln. ist in ihrer Stammform höchstens in den Sukkulentcnhäusern botanischer Gärten zu finden. Sie wurde zu einer sehr beliebten, leicht wachsenden Zimmerpflanze mit roten Blüten entwickelt und seitdem alljährlich in Mengen aus Samen herangezogen; Flor im Frühling. Es lohnt sich nicht, sie nach dessen Ende weiter zu pflegen.


K. daigremontiana Ham. et Perr. (früher Bryophyllum d.) wächst 50 cm hoch und höher und bekommt gegenständig sitzende, bis 15 cm lange, 3eckige Blätter mit langer Spitze und kerbig gezähnten Rändern mit Brutpflänz-chen; die Unterseite der Blätter ist marmoriert. Im Winter erscheint ein reichlich ver-ästelter Blütenstand mit unscheinbaren, grauvioletten Blüten.


K. jongmansii H. et Per. bildet niedrige Stauden mit fast holzigen, 10 bis 20 cm langen Trieben, die auf dem Boden aufliegen. Die Blätter sind etwas fleischig, 15 bis 30 mm lang und bis 10 mm breit, mit ganzem Rand oder stückenweise gekerbt, ohne Stiel. Die Blüten werden gelb. Die Art erinnert an Hy-pericum.


K. longiflora Schltr. hat kräftige, 4kantige Triebe mit eiförmig-länglichen, sitzenden, bis 6 cm langen Blättern mit stumpfer Spitze und teilweise gezähnten Rändern. Die Oberfläche ist hellgrün und spielt ins Gelbliche oder Rotgelbe. Die Blütenröhre wird etwa 1,5 cm lang. K. mangiriü Ham. et Per. bleibt niedrig und bekommt zahlreiche, bis 30 cm lange, schwach verholzende Triebe mit bis 3 cm langen, oval-lanzettlichen, fleischigen, kahlen oder schwach behaarten Blättern. Die endständigen Infloreszenzen bringen wenige, leuchtendrote Blüten, enthalten auch Brutknospen. Früher gehörte die Art zum Genus Bryopbyllum. Die Pflanzen eignen sich gut für Ampeln.


K. marmorata Bak. ist eine basal verzweigte Staude mit bis 50 cm langen aufragenden oder niederliegenden Trieben mit sitzenden, verkehrt eiförmigen, etwa 12 cm langen, halb so breiten Blättern mit gezähnten Rändern. Die Epidermis ist auf grünem Untergrund grau bereift und auf beiden Seiten mit braunen Flecken marmoriert. Als Blütenstand erscheint eine rispige. Traube mit nicht sehr großen, weißen Blüten.


K. marnienana Jacobs, bildet bis 30 cm hohe Sträuchlein mit rundlichen, 3 cm langen,


ziemlich dicht waagerecht zur Seite stehenden Blättern, die im Winter an den Rändern zahlreiche Brutknospen bilden. Die Blüten werden groß, erscheinen zahlreich, Farbe rosa. Durch Sprossung bilden die Pflanzen kleine Gruppen.


K. orgyalis Bak. aus Zentralmadagaskar bildet aufrechte Sträucher mit gestielten, oval-lanzettlichen, an den Rändern etwas aufgewölbten, bis 7 cm langen, sehr fein behaarten Blättern. Beim Austrieb ist die Epidermis bronzefarben bis bräunlich, später wird sie grauweiß, auf der Unterseite tauchen manchmal einige Brutknospen auf. Die Blüten bleiben unscheinbar. Erwähnt sei ausdrücklich, daß die Pflanzen langsam wachsen, sie werden nicht schon bald zu groß.


K. pumila Bak. wächst 10 bis 20 cm hoch und bekommt kurzgestieltc, am Ansatz schmale, bis 2,5 cm lange Blätter; deren Rand an der oberen Hälfte gekerbt ist. Alle grünen Teile der Pflanzen sind reichlich mehlig bereift. Blüten erscheinen zahlreich und werden rotviolett.


K. tomentosa Bak. ist ein von unten an ver-ästelter 50 cm hoher Strauch mit dicht stehenden, sitzenden, ganzrandigen oder gezähnten, gestreckt-ovalen Blättern. Alle grünen Teile der Pflanzen sind mit 3teiligen Sternhaaren bedeckt; bei gezähnten Blättern sind die Zähne mit braunen Härchen geschmückt, was den Eindruck erweckt, die Blätter seien am Rande punktiert. Der Blütenstand wird stattlich, die Blüten sind bräunlichgelb, aber die Pflanzen kommen hier selten in Flor.


K. tubiflora (Harv.) Ham., früher Bryophyl-lum tubiflorum, ist die bekannteste Art mit Brutknospen. Sie hat einen einfachen oder nur wenig verzweigten, runden, bis 70 cm hohen Stamm, der wirtelig oder zu dreien stehende, bis 12 cm lange, 3 mm dicke, zylindrische Blätter mit einer Rinne auf der Oberseite trägt. Ihre Epidermis ist graugrün mit dunkleren Flecken. In den oberen Kerben der Blätter erscheinen Brutknospen. Die Infloreszenzen enthalten zahlreiche, rote bis rotviolette Blüten mit einer bis 24mm langen Röhre; darauf weist auch die Speziesbezeichnung hin.


Wert, Ansprüche, Anzucht: Einzelne Arten sind wegen ihres reichen, farbenfrohen Flors beliebt, viele andere als dankbare, anspruchslose Blattpflanzen. Manche, wie K. tubiflora, werden nach kurzer Zeit für normale Räume zu groß, so daß man immer wieder für Nachwuchs sorgen muß, wenn man die Art nicht aufgeben will. Das ist bei Spezies mit Brut-pflänzchen ja auch kinderleicht: man braucht diese nur abzuernten, auf sandige Erde zu legen und auf alles weitere zu warten. Ferner kann man durch Stecklinge und Samen vermehren. Dieser ist sehr fein und darf nur angedrückt, nicht bedeckt werden. Beste Zeit für Stecklinge und Aussaaten ist das Frühjahr. Im allgemeinen wollen Kaldnchoe hell bis vollsonnig und luftig stehen; viele kann man über Sommer auf den Balkon oder in den Garten räumen. Eine Ausnahme ist unbedingt mit Arten mit bepudertem oder dicht behaartem Laub und Stengeln zu machen: sie brauchen ständig Glasschutz; aber auch sie sollen luftig stehen. Als Erde genügt jede normale Topfpflanzenerde, nötig ist jedoch tadelloser Wasserabzug. Bei stagnierender Nässe faulen die Stengel an ihrer Basis, und die Exemplare sind verloren. Über Winter, wo viele Kaldn-choe blühen, brauchen diese wenigstens +12 °C und mehr, sind auch reichlicher zu gießen als Sukkulenten, die eine Ruhezeit durchmachen.


Kalänchoe Adans