Cotyledon L. (Crassulaceae)
Die etwa 40 Arten starke Gattung tritt vor allem in Südafrika, vereinzelt auch im Norden des Erdteils, auf und umfaßt Stamm- und
Blattsukkulente. Als Zimmerpflanzen überwiegen letztere. Sie bilden mäßig hohe Sträucher oder Halbsträucher und haben wechsel-oder gegenständig sitzende, auch zu Rosetten vereinigte, fleischige, gestielte oder ungestielte Blätter. Die Blüten sind 5zählig, bauchig-glok-kig mit abstehenden, an den Spitzen auch zurückgebogenen Zipfeln; sie stehen in Trug-dolden beisammen.
C. jacobseniana v. Poelln. ist ein kleiner Halbstrauch mit bis 20 cm langen, 3 mm dik-ken, am Boden aufliegenden Trieben mit rasigem Wuchs. Die Blätter stehen dicht, sind 2 bis 3 cm lang, 6 mm dick, fast stielrund, oben und unten schmaler, Farbe grün, bereift. Die Blütenstände wachsen bis 15 cm hoch, die Blüten sind grünlich mit rotem Rand.
C. ladismithiens'is v. Poelln. bildet kleine, vielästige, bis 30 cm hohe Sträuchlein mit dünnen, an der Basis verholzenden Trieben mit eng stehenden Blattpaarcn oder termina-len lockeren Rosetten. Die Blätter werden 5 cm lang, halb so breit und 10 bis 12 mm dick, an der Basis oft verschmälert und auf der Rückseite gewölbt. Sie sind ziemlich fleischig, also saftreich, an der Spitze gezähnt und überall mit feinen Härchen bedeckt. Die Blü ten stehen in bis 9 cm hohen Infloreszenzen beisammen und werden bräunlichrot.
C. orbiculäta L., schon seit 1690 in Europa bekannt, bildet bis 150 cm hohe, verzweigte Stämme, die ziemlich dicht mit gegenständig sitzenden, ovalen bis verkehrt-eiförmigen, auch länglichen, am Ansatz etwas verschmälerten Blättern mit glattem oder welligem Rand besetzt sind. Sie werden bis 12 cm lang, etwa halb so breit und 8 mm dick, die Oberflächen gewölbt. Ihre grün grundierte Epider-mis ist weiß bereift, was sehr schön wirkt. Man darf die Blätter aber nicht naß machen, sonst verschwindet dieser Reif. Die Blüten erscheinen zu wenigen in ziemlich hohen Infloreszenzen und werden rot bis gelbrot. Es gibt auch Abarten wie var. dusana (Dtr.) Jacobs, mit rot geränderten Blättern und var. oophyüa Dtr. mit einem kurzen Stamm und langeiförmigen, bläulichweiß bereiften Blättern und leuchtend roten Blüten.
C. undulata Haw.- wird in der Heimat bis 40 cm, hier meistens nur 15 bis 25 cm hoch. Die Blätter stehen in 4 Zeilen, doch sind diese infolge des asymmetrischen Wachstums der Blattspreiten gegeneinander so weit verschoben, daß der Eindruck zweizeiliger Blattreihen entsteht, was eine „schiefe Dekussation genannt wird. Die Blätter selbst sind rautenförmig, bis 12 cm lang und halb so breit, aber nicht selten breiter als lang, an der Oberkante stark wellig und dort oft etwas gestutzt. Die Epidermis ist auf hellgrünem Grunde stark weiß bemehlt. Die Blüten sitzen endständig an langen Stielen fast büschelförmig beisammen, Farbe rot bis orange; Flor Frühjahr bis Sommer.
C. wallichii Harv. - vielleicht die schönste Art - bildet einen bis 40 cm hohen Zwergstrauch mit bis 3 cm dicken, reichlich und kurzverzweigten Trieben, die von den verhärteten Blattstielen völlig bedeckt sind, welche nach dem jährlichen Laubfall stehenbleiben. Die Blätter selbst erscheinen zahlreich in gestreckten terminalen Rosetten, sind lang-zylindrisch, etwa 10 cm lang, graugrün. Die Blüten werden grünlich und stehen in endständigen traubig-rispigen Infloreszenzen beisammen. Sie haben fast keinen Schmuckwert.
Wert, Ansprüche, Anzucht: Sie wollen hell und luftig stehen, doch am besten ständig unter Glas, damit der Regen den Reif nicht abwaschen kann, was sehr leicht geschieht. Die Töpfe sollen mäßig groß sein. Als Erde ist ein Gemisch aus mürbem Lehm und reichlich Sand nötig. Im Winter genügen +8 bis 10 °C. Man darf dann nur sparsam wässern; laubabwerfende Arten wie C. wallichii kaum! Vermehren läßt sich durch Blattstecklinge (im Sommer) und Samen.