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Aeonium Webb et Berth

Aeonium Webb et Berth. (Crassulaceae)


A'tonos ist ein griechisches Wort und bedeutet ausdauernd, ewig, wie im Lateinischen Sempervivum,... in jedem Falle eine Übertreibung; es sind einfach sehr langlebige Gewachse. Aeonien bilden Stauden oder kleine Sträucher mit rosettig angeordneten Blättern. Die Rosetten sitzen auf dem Boden auf oder     erscheinen auf stammartigen Trieben endständig. Die Blätter werden spatelig, ihr Grund verschmälert,  der Rand ist glatt, gewimpert oder   papillös.   Sie   hinterlassen   am   Stamm deutliche Narben, die ein netzartiges Muster ergeben, das lange hält. Die 7- bis 12zähligen Blüten sitzen in großen, aufrechten, oft vielblumigen, rispigen Infloreszenzen und werden gelb, weiß oder rötlich. Manche Spezies sterben nach dem Flor ab. Die Gattung umfaßt gegen 40 Arten, welche in der Mehrzahl auf den Kanarischen und Kapverdischen Inseln, auf Madeira und in Nordafrika auftreten. A. arboreum    (L.) Webb et Berth. bildet bis äußerstens   90 cm   hohe,   wenig   verzweigte Stämme  mit  dichten,  flachen,  10  bis   15 cm breiten Rosetten mit keilförmig-lanzettlichen, frischgrünen, am  Rande gewimperten Blättern. Die Blüten erscheinen in dichten, im Umriß eiförmig-pyramidalen, wickcligen, 25 bis 30 cm   hohen,    15 cm   breiten   vielblumigen Trauben und werden hellgelb; Flor im späten Frühling. Es gibt auch Kulturformen wie 'Al-bovariegatum' - Blätter weißbunt; 'Atropur-pureum' - Laub rotbraun, das aber im Winter fast grün wird; cv.  'Schwarzkopf' - Blätter länglicher, intensiver dunkel, auch im Winter. A. baworthii    Webb et Berth. bildet bis 60 cm hohe,    ähnlich    breite,    reichlich    verzweigte Sträucher  mit zahlreichen,  dichten, bis  8 cm breiten, bläulichgrünen Rosetten, die Blätter rotbraun und knorpelig gezähnt, gleichmäßig breit, plötzlich spitzig. Die Blüten sind 7- bis 9zählig, glockig, hellgelb, rötlich überlaufen.. A. nöbiie    Praeg. stirbt zwar nach dem Flor ab, ist jedoch so ansehnlich, daß man dies in Kauf nehmen kann. Die Pflanzen haben einfache,  bis  50 cm hohe Stämme, welche nur eine, aber bis 50 cm breite Rosette tragen. Ihre Blätter sind ziemlich fleischig, breit-oval, am Rande gewimpert und nach oben etwas aufgebogen, hellgrün und klebrig.  Der Blütenstand wird 50 cm hoch, hat purpurne Hochblätter und bringt kupfer-scharlachrote Blüten. A. tabulaeförme    (Haw.) Webb et Berth. ist wohl die imposanteste Art, stirbt freilich nach dem Flor ab. Die Rosetten sind stammlos und sitzen auf Teneriffa in feuchten Schluchten mit


Lavasteilwänden und wenig Erdreich, an das sich die flachen Rosetten mit einer leicht eingewölbten Mitte innig schmiegen. Die Blätter sind spateiförmig, am Rande gewimpert, sitzen spiralig dicht dachziegelartig beisammen und überdecken sich teilweise; es können bis 200 sein! Nach mehreren Jahren vegetativer Entwicklung erscheint aus dem Herzen ein bis 60 cm hoher, stark verästelter, rispenförmiger Blütenstand mit Hunderten von gelben Blumen.     Zugleich     mit     seiner     Entwicklung schrumpfen die Rosettenblätter und geben ihre Reserven an die Infloreszenzen ab. A. webbii    Bolle   hat   einen   kurzen,   dicken Stamm  und bildet dichte,  bis  30 cm breite, hellgrüne,   wie   lackiert   glänzende   Rosetten. Die großen Infloreszenzen bringen goldgelbe Blüten. Die Pflanzen sterben ab, wenn sie zu reich blühen.


Wert, Ansprüche, Anzucht:    Es sind dekorative, anspruchslose, sehr dauerhafte Pflanzen; ihr Nachteil ist, daß manche Arten mit den Jahren viel Platz brauchen. Sie wünschen zur vollen Entfaltung nicht zu kleine Töpfe, sandig-lehmige Erde und viel Licht, doch nicht ständig volle Sonne, über Mittag am besten lichten Halbschatten. Im Sommer kann man sie an einen etwas absonnigen Platz im Garten räumen. Im Winter sind +6 bis 10 °C angebracht und ein recht heller Standort. Beim Gießen ist die Größe der Exemplare zu berücksichtigen, im allgemeinen ist der Wasserbedarf höher als bei regelrechten Sukkulenten, auch im Winter. Blühende Bestände brauchen viel Wasser. Vermehren läßt sich bei den mo-nokarpen Arten aus Samen, aber es ist schwierig, reinen zu bekommen, da Aeonium leicht bastardleren, auch in der freien Natur. Ferner wird durch Blattstecklinge vermehrt. Das muß im Frühjahr geschehen.


Aeonium Webb et Berth