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Gasteria Duval

Gasteria Duval (Liliaceae), Gasterie


Im Namen steckt das griechische Wort gaster — Bauch, es bezieht sich auf die am Grunde bauchig geweitete Röhre der Blüten. Die Pflanzen sind stammlos oder haben nur kurze Stämme, und die Blätter stehen 2zeilig oder spiralig um die verdeckte Sproßachse. Sie sind fleischig und saftreich, zungenförmig bis länglich, die Epidermis hart, der Rand nie gezähnt, die Blattspreite ist gebändert oder mit kleinen Warzenhöckern besetzt. Die Blüten-


stände kommen aus den Achseln der Blätter und werden Trauben oder wenig verzweigte Rispen mit nicht vielen Blumen mit roter Röhre und grünen Zipfelspitzchen. Das Genus; umfaßt gegen 70 Arten, die in Südafrika zu Hause sind. Die Bestimmung der Spezies ist oft schwierig, da die Pflanzen in der Jugend anders aussehen als später; insbesondere wird die zweizeilige Anordnung der Blätter mit der Zeit spiralig. Ferner gibt es auch in der freien Natur zahlreiche Bastarde.


G. aeinaeifolia (Jacq.) Haw. bildet aus 15 bis 35 cm langen, schwertförmigen Blättern stattliche Rosetten. Die Blätter sind 5 cm breit, am Ende 3eckig abgerundet und auf der Unterseite tief gekielt. Ihre Grundfarbe ist tiefgrün, darauf unregelmäßig weiße Flecken.


G. batesiana    Rowl. hat stammlose Rosetten mit einigen Ausläufern und spiralig stehende, sehr steife, 3eckige bis zungenförmig-lanzett-liche Blätter mit scharfer Spitze. Ihre Oberfläche  ist   tief   olivgrün   mit  unregelmäßigen weißen Bändern. Bei intensiver Sonnenbestrahlung wird die Epidermis goldig-bronzefarben. Es ist eine schöne, aber selten anzutreffende Art, vielleicht sogar eine Hybride. G. caespitosa    v. Poelln. bekommt 2zeilig stehende, 12 bis 14 cm lange, etwa 2 cm breite Blätter,  die  nach  der Spitze zu  spitz-3eckig sind. Sie sind dunkelgrün mit weißen Flecken, die   zu   Querbändern   zusammenfließen.   Sie treiben reichlich Nebensprossen und wachsen in ihrer Heimat beinahe rasenartig. G. carinäta    (Mill.)   Haw.   bildet   gleichfalls reichlich Sprosse. Die 12 bis 15 cm langen, beinahe 3kantigen Blätter stehen in Rosetten, sind oberseits etwas gefurcht, unten scharf gekielt; Grundfarbe glänzend grün mit feinen Punkten in undeutlichen Querreihen; die Ränder sind rauh. Bei var. falcata Berg, werden die Blätter länger, bleiben schmaler und sind weniger punktiert; bei var. strigata (Haw.) Berger länger, fast glatt, die Punkte stehen nicht strikt in Reihen.


G. laetipuncta Haw. ähnelt der vorstehend genannten Art, bleibt kleiner und hat schmalere, zugespitzte Blätter, die zerstreut mit weißen Warzen und gebändert sind. G. liliputana v. Poelln. bekommt sehr kleine Rosetten mit 3,5 bis 6 cm langen und 1,5 cm breiten Blättern mit weißen Flecken und einem hornartigen, weißen Saum.


G. maculata (Thunb.) Haw. bildet bis 30 cm hohe Achsen mit 2zeilig bis spiralig stehenden, bis 20 cm langen und 4 cm breiten, zungenför-raigen Blättern, ihre Oberseite ist flach, die Rückseite kräftig gewölbt. Sie wachsen in der Mehrzahl schräg aufwärts, und die Pflanzen werden höher als die meisten Gasterien. Die Grundfarbe ist dunkelgrün, an den Rändern etwas heller, auf beiden Seiten mit weißen Flecken dicht gemustert, die nach der Spitze zu Bänder bilden. Die Art ist bereits seit Anfang des 18. Jahrhunderts in Europa als Zimmerpflanze beliebt.


G. pulchra (Ait.) Haw. hat eine 15 bis 30 cm hohe Achse mit fast 2zeilig sitzenden, bis 30 cm langen, nur 2,5 cm breiten, schwertförmigen Blättern. Sie sind ungleichseitig-3kan-tig, haben eine lange, feine Spitze; auf glattem, dunkelgrünem Grunde mit so zahlreichen, etwas zusammenlaufenden weißen Flecken, daß die Blätter heller aussehen als bei ähnlichen Spezies. Auch sie ist eine alte Zimmerpflanze.


G. subcarinata (Salm-Dyck) Haw. bildet aus etwa 15 Blättern etwas lockere Rosetten. Die Blätter sind 10 bis 15 cm lang und etwa 3 cm breit, lanzettlich, ungleichseitig-3eckig, ober-seits etwas hohl, unten gewölbt, an der Spitze stumpf und leicht schief, Grundfarbe grün, darauf niedrige weiße Warzen; der Rand dicht knorpelig, wie gesägt wirkend.


G. subverrucösa (Salm-Dyck) Haw. hat 8 bis 10 riemenförmige, 2zeilig gestellte, bis 25 cm lange und 3 cm breite, auf beiden Seiten gewölbte Blätter mit abgerundeter Spitze mit einem kleinen Ende aus Hörn und verdickten warzigen Rändern. Die Grundfarbe ist tiefgrün mit unregelmäßig stehenden weißen Punkten, die Bänder bilden.


G. trigöna Haw. hat schwertförmige, spiralig stehende, 15 bis 20 cm lange, bis 3,5 cm breite Blätter, auf der Oberseite etwas hohl, unten gekielt; Ränder und Kielkanten sind durch Warzen gezähnelt. Die Epidermis ist frisch-jjrün mit Bändern weißer Flecken. Im Alter wächst die Art rasig.


G. verrucösa (Mill.) Duval ist stammlos und sproßt an der Basis reichlich. Sie hat zun-


genförmige, allmählich spitz werdende, bis 20 cm lange Blätter, die 2zeilig-fächerförmig stehen. Ihre Oberseite ist rund, etwas rinnig; die untere stark gewölbt, die Kanten hornig. Grundfarbe tiefgrün, überall mit stark aufgewölbten Warzen bedeckt, so daß die Epidermis rauh wird. Auch diese Art ist seit 1700 in Europa als Zimmerpflanze beliebt.


Wert, Ansprüche, Anzucht: Gasterien sind bekannt und beliebt. Sie werden auch im Alter nicht sehr groß, stellen geringe Ansprüche und lassen sich leicht vermehren. Sie wollen hell und luftig stehen, vertragen volle Sonne gut, wenn diese nicht zu arg brennt, kommen aber auch an Nordfenstern noch gut fort. Sie sind zäh, doch soll man sie über Sommer nicht ins Freie räumen, wohl aber in ein Frühbeet, wo man sie bei Dauerregen mit Glas schützen kann. Die Erde soll sandig-lehmig, nicht zu arm sein. Wässern nie viel, weder im Sommer noch im Winter. Gasterien wollen auch in dieser Jahreszeit hell stehen, sonst wird ihr Wuchs beeinträchtigt. Wärme im Winter +8 bis 10 °C, ältere Exemplare etwas kühler. Vermehren läßt sich durch Nebenrosetten, die man aber nicht zu früh abnehmen darf, und durch Blattstecklinge. Man muß diese ziemlich tief in die Erde stecken.


Gasteria Duval