Menu

Kakteen in alphabetischer Reihenfolge: A | B | C | D | E | F | G | H | I | K | L | M | N | O | P | R | S | T | U | W | Z

468*15

Pachypodium Lindl

Pachypodium Lindl. (Apocynaceae), Dickfuß


Dies sind meistens Stammsukkulenten, welche in Süd- und Südwestafrika, in Angola und auf Madagaskar auftreten. Sie wachsen Strauch- und baumartig und haben tonnen-oder flaschenförmige, bis 10 m hohe Stämme oder knollige Sproßachsen, die halb im Boden stecken oder auf diesem aufliegen. Ihr Fleisch ist sehr weich und saftreich. In der Heimat fallen die Blätter bald ab, aber die an ihrer Basis stehenden 2 und auch mehr Dornen bleiben stehen. Daher starren manche Arten vor Dornen. Die Blüten stehen in wenigblumigen Infloreszenzen, haben eine trichterförmige Krone mit 5 freien, etwas gespreizten Zipfeln und werden weiß, rot oder rosa. Die Gattung umfaßt gegen 20 Arten. Als Zimmerpflanzen kommen nur einige Arten aus Mada-


gaskar in Betracht. In der folgenden Darstellung lehnen wir uns an W. Rauh an, der in den Verbreitungsarealen eingehende Studien unternommen hat.


P. baronii Cost. et Bois ist vor allem in der var. windsori (H. Poiss.) M. Pich, zu empfehlen. Sie hat kugelige, bis 20 cm breite Sproßknollen, die sich in einen bis 80 cm langen, 3 cm dicken, narbigen Stamm verjüngen, der auch Seitenäste bringt. Die Blätter sitzen in Rosetten an den Triebenden, sind oval, etwa 6 cm lang, etwas ledrig, auf der Oberseite lebhaft grün, unterseits graufilzig, Dornen am Stiel paarig. Die Blüten werden bis 5,5 cm breit, ihre enge Röhre ist gelb, die Zipfel sind leuchtend rot. Es ist wohl die schönste Art.


P. decaryi H. Poiss. hat eine runde bis birnenförmige, 50 cm hohe, ebenso breite Sproßknolle, die sich plötzlich verjüngt und einige dornenlose, in der Natur bis 2 m lange Äste treibt. An ihrem Ende sitzen Rosetten mit 6 bis 24 länglich-ovalen, 6 cm langen, kurz gestielten Blättern mit behaarten Rändern. Die Blüten haben eine bis 8 cm lange, fleischige Röhre mit weißen Zipfeln und duften nach Weißdorn. Die Art ist sehr blühwillig und bringt schon als junges Exemplar alljährlich einen reichen Flor.


P. geayi Cost. et Bois hat in der Heimat säulenförmige, an der Basis etwas tonnenartige, bis 1 m dicke, 8 m hohe Stämme, die eine runde Krone tragen. Für uns eignen sich aber nur Jungpflanzen. Sie haben einen zylindrischen, bis 5 cm dicken Stamm mit silbergrauer Rinde, der dicht mit 2 cm langen Dornen besetzt ist. Diese stehen zu dreien auf warzigen Blattpolstern, welche an der Vegetationsspitze deutlich getrennt sind. Die Blätter werden 20 bis 30 cm lang, sind schmal-lanzettlich und stehen in terminalen Rosetten beisammen. Ihre Oberseite ist silbergrau, die untere rötlich. Der Blütenstand ist locker und enthält zahlreiche, ziemlich kleine weiße Blumen. Bei uns kann man kaum mitFlor rechnen, da die Pflanzen mehrere Meter hoch sein müssen, ehe sie ihr Blühalter erreichen.


P. lämeri Drake aus Süd- und Südwestmadagaskar hat einen dicken sukkulenten Stamm, der sich normalerweise nicht verzweigt, sondern Äste treibt. Die Pflanzen ähneln in ihrer Tracht der vorigen Art, haben aber bis 20 cm lange Blätter. Bei var. lameri ist ihre Unterseite filzig, bei var. ramosum Pichon sind beide Seiten kahl, und die Blätter laufen in eine scharfe Spitze aus. Die Blüten werden weiß. Auch hiervon sind Jungpflanzen sehr zu empfehlen.


Wert, Ansprüche, Anzucht: Arten mit knolligem Wurzelstock kann man lange haben, Spezies mit baumartigem Wuchs sind für Zimmer oder Pflanzenvitrinen nur als junge Pflanzen geeignet, da sie bald zu hoch werden. Alle wollen ein humusreiches, lockeres, gut durchlässiges Substrat, während des Wachstums reichlich Wasser, nach dem Fall der Blätter kaum noch welches. Es kommt vor, daß sie das Laub nicht abwerfen, dann soll man auch im Winter gießen. Nötig ist stets ein heller, warmer Standort, günstig etwas Bodenwärme.  Vermehren  läßt sich  nur durch  Samen.


Pachypodium Lindl