Piaranthus R. Br. (Asdepiadaceae)
Die an Stapelien erinnernden, wie diese aus Südafrika stammenden Pflanzen, wo sie aber nicht in stark ariden Gebieten auftreten, haben kurze, meistens 4kantige Stämmchen mit stumpfen, mit Zähnchen besetzten Kanten. Die Blüten erscheinen am oberen Ende det Triebe, sind klein bis mittelgroß, stehen einzeln oder zu mehreren beisammen. Sie haben im Innern keinen fleischigen Diskus wie Du-valien, sondern eine glockige oder flache Röhre und eine radförmige Krone mit 3eckig spitzen Zipfeln. Diese sind auf ihrer Innenseite samtig behaart, die Außenseite hat kammartige Aufwölbungen. Die Gattung umfaßt 17 bis 18 Arten, die sich teilweise wenig voneinander unterscheiden. P. comptus N. E. Br. wächst fast rasig und hat 3 cm lange, dicht stehende, graugrüne Triebe. Blüten stehen bis 4 beisammen, sind 18 mm breit, radförmig mit leicht zurückgebogenen Rändern der Zipfel. Die Außenseite ist kahl, bräunlich bis braungrün, innen sind sie dunkel rotbraun und dicht mit kurzen, weichen Haaren bedeckt.
P. foetidus N. E. Br. wächst ebenfalls rasig und hat länglich-eiförmige Triebe mit 4 bis 5 Kanten. Die Blüten sind bis 22 mm breit, die Coronazipfel auf der Außenseite grünlich-rötlich, innen gelb mit roten Querlinien und Flecken, dazu mit weichen Haaren besetzt. Die Blüten riechen nach Aas. Es gibt mehrere Abarten.
P. globosus White et Sloane wächst rasig und hat beinahe kugelige, bis 12 mm dicke Stämmchen mit undeutlichen Kanten und relativ kleinen Zähnchen. Die Blüten werden 13 mm breit, die Zipfel sind stark abgespreizt, Farbe hell-grüngelb mit rötlichen bis violetten Tupfen.
P. pallidus Luckh. hat länglich-ovale bis nahezu kugelige Triebe mit rundlichen Kanten. Die Blüten werden 13 mm breit, ihre Röhre ist nicht deutlich ausgeprägt. Sie werden blaßgelb und sind innen samtig behaart.
P. rüschii Nel. bekommt teils am Boden liegende, teils sich aufrichtende, fast kugelige, graugrüne Triebe mit rundlichen Kanten. Die Blüten erscheinen in der Nähe der Enden, haben eine radförmige Krone und werden 2 cm breit. Ihre Grundfarbe ist grünlichgelb mit purpur- bis schwarzbraunen Flecken, dazu weiße Härchen. Die Art steht P. foelidus nahe, die Blüten duften jedoch angenehm nach Obst.
Wert, Ansprüche, Anzucht: Man findet die Pflanzen vor allem in botanischen Gärten und bei Sammlern ausgefallener Arten. Wenn sie nicht blühen, ist ihr Anblick wenig interessant. Sie wollen humusreiche, gut durchlässige, lok-kere Erde und brauchen als Gefäße kleine Schalen. Auf deren Boden gehört zuerst eine Schicht klarer Topfscherben. Der Standort darf nicht in der Prallsonne liegen. Gießen soll man im Sommer mäßig, im Winter weniger, aber die Triebe dürfen nicht schrumpfen. Temperatur im Winter +12 bis 15 °C. Ver-
mehren läßt sich aus Samen und durch Abtrennen von Nebentrieben.