Opuntioideae: Opuntia Mill., Feigenkaktus.
Opuntien wachsen in der Regel rasch und bilden mäßig hohe, nicht stark verzweigte Sträucher, manche werden jedoch baumartige Büsche. Sie haben große oder kleine Glieder, und es gibt zahlreiche Unterschiede in der Be-dornung. Die Blüten werden klein bis groß und erscheinen an den Kanten der Glieder, aber auch aus ihrer Fläche. Sie werden gelb, rot oder orange, weiße gibt es selten.
Sie haben relativ zahlreiche Staubfäden, doch ragen diese außer bei der Gattung Nopdlea kaum aus den Blüten heraus. Opuntien setzen in geeignetem Klima auch leicht Früchte an. In ihrer Form, Größe, Farbe und Anzahl der Samen gibt es ebenfalls weite Unterschiede. Bei manchen Spezies werden sie geerntet und als eine Art Obst verspeist. Die bekannteste ist Opuntia ficus-indica mit feigenähnlichen Früchten. Man muß die Haut abziehen, was eine gewisse Geschicklichkeit oder Übung erfordert, denn sie ist wie die Epidermis der Glieder dornig und mit Glochidien versehen. Erwähnt sei, daß manche Spezies nicht nur in ihrer Tracht und Größe von Pflanzen und Gliedern stark variieren, sondern zuweilen treten an derselben Pflanze verschieden gefärbte Blüten auf. Ferner ist zu erwähnen, daß Opuntien leicht verwildern, wenn Exemplare in Gebiete mit einem Klima kommen, das ihre Entwicklung begünstigt. Man findet solche heimisch gewordenen Bestände in Italien, in Indien und anderen Teilen Asiens und in Australien. Dort wurde die eingeschleppte Opuntie sogar zu einer „grünen Landplage". Allgemein blühen viele Spezies erst als größere Exemplare.
Von der Brauchbarkeit als Zimmerpflanzen her beurteilt, gibt es 2 Typen von Opuntien: 1. nicht besonders rasch wachsende und nur mäßig groß werdende Spezies, die sich immerhin einige Zeit fürs Zimmer eignen und 2. stattlich werdende, rasch sich entwickelnde Arten, die man bei uns allenfalls in Schauhäusern botanischer Gärten finden und verwenden kann. Ferner gibt es einige niedrig bleibende Freiland-Opuntien, die an geschützten Standorten unsere Winter überstehen - natürlich unter Reisigschutz. Wir gehen nicht auf sie ein, da Freilandarten nicht zum Thema dieses Buches gehören.
Kleine bis mittelgroße Opuntien für Zimmerkultur sind:
Opuntia aciculata Griff, wächst 1 m hoch und bekommt bis 20 cm lange, dunkelgrüne, etwas bereifte Glieder mit engstehenden, großen Areolen mit einigen dünnen, bis 5,5 cm langen, gelben oder braunen Dornen mit zahlreichen Glochidien. Blüten goldgelb, bis 10 cm weit. Wertvoller ist var. orbiculäta Bckbg. mit glänzenden, sehr kreisrunden Gliedern und roten Blüten; an sonnigen Standorten bereits jung blühend.
Opuntia basilaris Engelm. et Big. wird nicht hoch, bekommt umgekehrt-eiförmige, bis 20 cm lange, blaugrüne, um die Areolen rot angelaufene Glieder; Areolen eingesenkt, braun oder heller filzig. Dornen fast keine, Glochidien zahlreich, aber bald abfallend. Die Blüten werden, nicht groß, karmin. Die Pflanzen wachsen langsam, sind gegen Nässe sehr empfindlich. Bei var. cordäta Fob. sind die Glieder oben herzförmig eingezogen.
Opuntia bergeriäna Web. ist in Südeuropa verwildert und bildet höhere Büsche mit 25 cm hohen, frischgrünen Gliedern mit 2 bis 5 pfriemigen, an der Basis braunen oder gelben, bis 4 cm langen, etwas abgeflachten Dornen mit gelb-bis bräunlichen Glochidien. Blüten ab 1 m Höhe, rot in verschiedenen Abstufungen.
Opuntia covillei Br. et R. bildet bis 1,5 cm hohe, strauchige Pflanzen mit runden bis ovalen, blaßgrünen, 20 cm langen, etwas bereiften oder rötlich angelaufenen Gliedern. Areolen in 4 cm Abstand mit 4 bis 5 dünnen Dornen, der längste bis 6 cm lang, alle erst weiß, dann braun. Blüten gelb, groß.
Opuntia curassavica (L.) Mill. kam schon im 17. Jahrhundert nach Europa und stammt von der Inselgruppe Curacao. Sie hat länglich-schmale Glieder mit kleinen Areolen mit kurzem Filz und erst 4, später mehr, bis 25 mm lange, weiße Dornen, Glochidien bilden sich erst spät. Blüten 5 cm breit, gelb. Die Glieder brechen sehr leicht ab.
Opuntia dillenii (Ker-Gawl.) Haw. bildet gestrüppartige, bis 3 m hohe, dann Stämme bildende Büsche mit bis 40 cm langen, blaugrünen, eiförmigen bis länglich-elliptischen, etwas bereiften Gliedern mit großen, weitläufig stehenden Areolen; Dornen variabel, an jungen Trieben bis 10, gebogen oder gerade, bis 7 cm lang, gelb, braun oder mehrfarbig. Blüten bis 8 cm lang, anfangs rötlich, später zitronengelb.
Opuntia galapageia Hensl. von den Galapagos-Inseln bildet dort Bäume, hier wird sie niemals so groß, da unser Sonnenlicht schwächer ist. Die Art ist sehr variabel, hat große, breitovale, lichtgrüne Glieder mit bis 4,5 cm auseinander stehenden Areolen mit etwa 10 nadeligen goldgelben, bis 6 cm langen Dornen und zahlreichen, goldgelben Glochidien. Die Blüten bleiben klein, hier ist jedoch nicht mit Flor zu rechnen. Die Pflanze braucht hohe Wärme, auch im Winter, und eignet sich vor allem für große, warme Räume als Dekorationsstück eigener Art.
Opuntia glaucescens Salm-Dyck bildet kleine Sträucher mit länglich-ovalen, bis 15 cm langen, 5 cm breiten, blaugrünen, bereiften, um die grauen Areolen rot angelaufenen Gliedern. Dornen 1 bis 4, bis 25 mm lang, grau bis schwärzlich; Glochidien bräunlich bis stumpfrosa. Blüten feuerrot bis orange, oft an der gleichen Pflanze verschieden. O. gosseliniäna Web. entwickelt bis 1 m hohe, tief verzweigte Pflanzen mit bis 20 cm breiten, nicht ganz so langen, dünnen Trieben mit bis 10 cm langen, zu 2 bis 3 beisammenstehenden Dornen und gelben Blüten. Var. sänta-rita (Griff, et Hare) L. Bens, hat am Rande und um die Areolen tief purpurne Triebe und weniger und kleinere Dornen O. grändis Pfeiff. wächst aufrecht-strauchig und hat bis 18 cm breite, nur wenig längere, anfangs rötliche Glieder mit häufig 4 abwärts zeigenden, nicht derben, weißen Dornen Blüten klein, orangerot.
Opuntia leucotricha DC. bildet in der Heimat bis 5 m hohe Pflanzen, hier wird sie nie so groß. Die Glieder sind 10 bis 20 cm lang, rundlich und länglich, Areolen eng gestellt mit 1 bis 3 weißlichen, bis 8 cm langen, geschmeidigen, dennoch leicht stechenden Dornen, die aus dem Unterteil der Areolen kommen; Glochidien gelb. Blüten 6 bis 8 cm weit, gelb. Opuntia lindheimeri Engelm. kann Strauch- und baumartig, bis 4 m hoch werden. Glieder blaugrün, oft etwas bereift, bis 25 cm lang, rund bis eiförmig, Areolen relativ weit auseinander stehend. Dornen 2 bis 6, häufig nur 2, abstehend oder abgespreizt, bis 4 cm lang, weiß bis bräunlich; Glochidien gelb bis bräunlich. Blüten dunkelrot bis gelb, überhaupt ist die Art recht variabel.
Opuntia microdasys (Lehm.) Pfeiff., die Goldpunktopuntie, auch Hasenohr-Kaktus genannt, wächst buschig-verzweigt und bekommt bis 15 cm lange, nicht sehr breite Glieder; an Jungtrieben leuchtend gelbe Areolen und Glochidien, die eng beisammensitzen. Die Blüten werden 5 cm lang, gelb, im Verblühen rötlich. Die Art eignet sich für kleine Räume, will aber stets warm und sonnig stehen. Sie ist recht variabel, Abarten: var.rüfida K. Schum. (non O. rüfida Engelm.) - Glieder deutlich länglich-oval, kräftig grün, Glochidien bräunlich bis rötlich; davon auch f. minima hört. -Zwergform mit dicht über- und nebeneinander stehenden Gliedern; und f. unduläta hört, mit etwas welligen Gliedern.
Hierher gehört auch die von Cullmann abgebildete O. albäta hört. n. n., eine Mutation von O. micrödasys. Sie ist eine dicht schneeweiß bedornte zierliche Pflanze mit bis 5 cm langen Gliedern, diese aber ohne die leidigen Glochidien. Man kann vielmehr mit der Hand über die Exemplare streichen, die sich „anfühlten wie feiner Samt". Die Blüten sind hellgelb.
Opuntia occidentdlis Engelm. et Big. wächst aufrecht-buschig, 1 m hoch. Triebe oval, bis 30 cm lang. Dornen 2 bis 7, bis 5 cm lang, braun bis fast weiß; Glochidien braun. Die Blüten werden bis 10'cm lang, gelb. Die Pflanzen wollen relativ warm stehen.
Opuntia orbiculata Salm-Dyck bildet bis 1 m hohe Sträucher mit kreisförmigen, auch spateligen, bis 15 cm langen, grünen bis bläulich-grünen Gliedern; Areolen mit längeren weißen, später ausfallenden Haaren. Dornen bis 6, nadeiförmig, auch gedreht, 4 cm lang, erst gelblich, dann weiß bis grau. Die Blüten werden bis 10 cm weit, gelb mit rötlichem Schimmer. Die Art wird als Unterlage verwendet.
Opuntia pilifera Web. bildet in der Heimat bis 5 m hohe, baumartige Pflanzen mit blaßgrünen, breitovalen bis runden, bis 30 cm langen Gliedern mit eng stehenden Areolen. Dornen 2 bis 9, nadelig, bis 15 mm lang, weiß mit gelber Spitze, dazu am Areolenrand weiße, bald abfallende Haare. Blüten dunkelrot, bis 6 cm breit.
Opuntia quimilo K. Schum. bekommt grau- bis blaugrüne, bis 50 cm lange, halb so breite, 3 cm dicke Glieder mit weitläufig stehenden Areolen mit 1 (ausnahmsweise bis 3), oft etwas gedrehten weißen Dornen Blüten ziegelrot, bis 4,5 cm breit.
Opuntia robusta Wendl. hat bis 30 cm lange, fast kreisrunde, blaugrüne Glieder mit sehr weit stehenden Areolen oder ohne diese und mit oder ohne 2 verschieden langen Dornen, weiß oder gelblich, mit braunem Fuß. Blüten bis 5 cm lang, gelb.
Opuntia rufida Engelm. hat einen kleinen Stamm und bekommt 6 bis 20 cm breite, graugrüne, samtig wirkende Glieder. Dornen 0, dafür an den Areolen zahlreiche kleine, rötlich- bis dunkelbraune Glochidien. Blüten gelb, etwa 5 cm breit. Die Art geht auch als O. herrfeldtii Kupp. Es gibt schöne Bastarde mit auffällig blaugrünen, auch roten Jungtrieben. Solche Pflanzen wollen relativ warm stehen.
Opuntia scheeri Web. bekommt bläulichgrüne, bis 30 cm lange, runde oder ovale Glieder mit 10 bis 12 gelben, nadelfeinen, 1 cm langen Dornen, vermischt mit weißen oder gelblichen Borstenhaaren; dazu braune Glochidien. Blüten bis 10 cm weit, gelb, im Verblühen lachsfarben. Eine schöne Art.
Opuntia soehrensii Br. et R. aus den Anden von Südperu und Bolivien bildet Kolonien kleiner Körper mit rundlichen, auch flachen Gliedern, die vor allem in ihrer oberen Hälfte verschieden lange, verschieden gefärbte und geformte Dornen bekommen. Blüten hellgelb, 3 cm lang. O. totnentösa Salm-Dyck ist, weil stattlich werdend, wenig fürs Wohnzimmer geeignet. Sie bekommt längliche bis schmal-oblonge blaugrüne Glieder, welche dicht mit weißen Haaren besetzt sind; Glochidien gelb. Blüten bis 5 cm lang, gelb, erst in höherem Alter erscheinend.
Wert, Ansprüche, Anzucht: Die aufgeführten und manche anderen Arten werden wegen der Form der Glieder, wegen ihrer Farbe, wegen Farbe und Form der Dornen geschätzt und gehalten. Ferner gedeihen viele leicht und sind anspruchslos. Zu jeder Kakteensammlung gehören einzelne Opuntien. Leider wachsen manche rasch und werden schon bald zu stattlich. Auch blühen viele erst im höheren Alter. Harte Arten kann man ins Freie räumen, aber nicht in Prallsonne stellen; auch Schutz vor Dauerregen muß möglich sein. Im Winter genügen normalerweise +8 bis 10 °C; für wärmebedürftige sind wenigstens +15 °C nötig. Je dunkler die Opuntien stehen, um so behutsamer ist zu gießen. Wärmeliebende Spezies können in die Nähe von Heizkörpern kommen, nur sind die Töpfe vor direkter Wärmestrahlung zu schützen. Die Pflanzen brauchen im Sommer reichlich Wasser, auch relativ große Töpfe und sandig-lehmige, nicht zu leichte Erde. Vermehren läßt sich leicht durch abgebrochene Glieder, die jedoch nicht zu weich sein dürfen.
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Opuntien wachsen in der Regel rasch und bilden mäßig hohe, nicht stark verzweigte Sträucher, manche werden jedoch baumartige Büsche. Sie haben große oder kleine Glieder, und es gibt zahlreiche Unterschiede in der Be-dornung. Die Blüten werden klein bis groß und erscheinen an den Kanten der Glieder, aber auch aus ihrer Fläche. Sie werden gelb, rot oder orange, weiße gibt es selten.
Sie haben relativ zahlreiche Staubfäden, doch ragen diese außer bei der Gattung Nopdlea kaum aus den Blüten heraus. Opuntien setzen in geeignetem Klima auch leicht Früchte an. In ihrer Form, Größe, Farbe und Anzahl der Samen gibt es ebenfalls weite Unterschiede. Bei manchen Spezies werden sie geerntet und als eine Art Obst verspeist. Die bekannteste ist Opuntia ficus-indica mit feigenähnlichen Früchten. Man muß die Haut abziehen, was eine gewisse Geschicklichkeit oder Übung erfordert, denn sie ist wie die Epidermis der Glieder dornig und mit Glochidien versehen. Erwähnt sei, daß manche Spezies nicht nur in ihrer Tracht und Größe von Pflanzen und Gliedern stark variieren, sondern zuweilen treten an derselben Pflanze verschieden gefärbte Blüten auf. Ferner ist zu erwähnen, daß Opuntien leicht verwildern, wenn Exemplare in Gebiete mit einem Klima kommen, das ihre Entwicklung begünstigt. Man findet solche heimisch gewordenen Bestände in Italien, in Indien und anderen Teilen Asiens und in Australien. Dort wurde die eingeschleppte Opuntie sogar zu einer „grünen Landplage". Allgemein blühen viele Spezies erst als größere Exemplare.
Von der Brauchbarkeit als Zimmerpflanzen her beurteilt, gibt es 2 Typen von Opuntien: 1. nicht besonders rasch wachsende und nur mäßig groß werdende Spezies, die sich immerhin einige Zeit fürs Zimmer eignen und 2. stattlich werdende, rasch sich entwickelnde Arten, die man bei uns allenfalls in Schauhäusern botanischer Gärten finden und verwenden kann. Ferner gibt es einige niedrig bleibende Freiland-Opuntien, die an geschützten Standorten unsere Winter überstehen - natürlich unter Reisigschutz. Wir gehen nicht auf sie ein, da Freilandarten nicht zum Thema dieses Buches gehören.
Kleine bis mittelgroße Opuntien für Zimmerkultur sind:
Opuntia aciculata Griff, wächst 1 m hoch und bekommt bis 20 cm lange, dunkelgrüne, etwas bereifte Glieder mit engstehenden, großen Areolen mit einigen dünnen, bis 5,5 cm langen, gelben oder braunen Dornen mit zahlreichen Glochidien. Blüten goldgelb, bis 10 cm weit. Wertvoller ist var. orbiculäta Bckbg. mit glänzenden, sehr kreisrunden Gliedern und roten Blüten; an sonnigen Standorten bereits jung blühend.
Opuntia basilaris Engelm. et Big. wird nicht hoch, bekommt umgekehrt-eiförmige, bis 20 cm lange, blaugrüne, um die Areolen rot angelaufene Glieder; Areolen eingesenkt, braun oder heller filzig. Dornen fast keine, Glochidien zahlreich, aber bald abfallend. Die Blüten werden, nicht groß, karmin. Die Pflanzen wachsen langsam, sind gegen Nässe sehr empfindlich. Bei var. cordäta Fob. sind die Glieder oben herzförmig eingezogen.
Opuntia bergeriäna Web. ist in Südeuropa verwildert und bildet höhere Büsche mit 25 cm hohen, frischgrünen Gliedern mit 2 bis 5 pfriemigen, an der Basis braunen oder gelben, bis 4 cm langen, etwas abgeflachten Dornen mit gelb-bis bräunlichen Glochidien. Blüten ab 1 m Höhe, rot in verschiedenen Abstufungen.
Opuntia covillei Br. et R. bildet bis 1,5 cm hohe, strauchige Pflanzen mit runden bis ovalen, blaßgrünen, 20 cm langen, etwas bereiften oder rötlich angelaufenen Gliedern. Areolen in 4 cm Abstand mit 4 bis 5 dünnen Dornen, der längste bis 6 cm lang, alle erst weiß, dann braun. Blüten gelb, groß.
Opuntia curassavica (L.) Mill. kam schon im 17. Jahrhundert nach Europa und stammt von der Inselgruppe Curacao. Sie hat länglich-schmale Glieder mit kleinen Areolen mit kurzem Filz und erst 4, später mehr, bis 25 mm lange, weiße Dornen, Glochidien bilden sich erst spät. Blüten 5 cm breit, gelb. Die Glieder brechen sehr leicht ab.
Opuntia dillenii (Ker-Gawl.) Haw. bildet gestrüppartige, bis 3 m hohe, dann Stämme bildende Büsche mit bis 40 cm langen, blaugrünen, eiförmigen bis länglich-elliptischen, etwas bereiften Gliedern mit großen, weitläufig stehenden Areolen; Dornen variabel, an jungen Trieben bis 10, gebogen oder gerade, bis 7 cm lang, gelb, braun oder mehrfarbig. Blüten bis 8 cm lang, anfangs rötlich, später zitronengelb.
Opuntia galapageia Hensl. von den Galapagos-Inseln bildet dort Bäume, hier wird sie niemals so groß, da unser Sonnenlicht schwächer ist. Die Art ist sehr variabel, hat große, breitovale, lichtgrüne Glieder mit bis 4,5 cm auseinander stehenden Areolen mit etwa 10 nadeligen goldgelben, bis 6 cm langen Dornen und zahlreichen, goldgelben Glochidien. Die Blüten bleiben klein, hier ist jedoch nicht mit Flor zu rechnen. Die Pflanze braucht hohe Wärme, auch im Winter, und eignet sich vor allem für große, warme Räume als Dekorationsstück eigener Art.
Opuntia glaucescens Salm-Dyck bildet kleine Sträucher mit länglich-ovalen, bis 15 cm langen, 5 cm breiten, blaugrünen, bereiften, um die grauen Areolen rot angelaufenen Gliedern. Dornen 1 bis 4, bis 25 mm lang, grau bis schwärzlich; Glochidien bräunlich bis stumpfrosa. Blüten feuerrot bis orange, oft an der gleichen Pflanze verschieden. O. gosseliniäna Web. entwickelt bis 1 m hohe, tief verzweigte Pflanzen mit bis 20 cm breiten, nicht ganz so langen, dünnen Trieben mit bis 10 cm langen, zu 2 bis 3 beisammenstehenden Dornen und gelben Blüten. Var. sänta-rita (Griff, et Hare) L. Bens, hat am Rande und um die Areolen tief purpurne Triebe und weniger und kleinere Dornen O. grändis Pfeiff. wächst aufrecht-strauchig und hat bis 18 cm breite, nur wenig längere, anfangs rötliche Glieder mit häufig 4 abwärts zeigenden, nicht derben, weißen Dornen Blüten klein, orangerot.
Opuntia leucotricha DC. bildet in der Heimat bis 5 m hohe Pflanzen, hier wird sie nie so groß. Die Glieder sind 10 bis 20 cm lang, rundlich und länglich, Areolen eng gestellt mit 1 bis 3 weißlichen, bis 8 cm langen, geschmeidigen, dennoch leicht stechenden Dornen, die aus dem Unterteil der Areolen kommen; Glochidien gelb. Blüten 6 bis 8 cm weit, gelb. Opuntia lindheimeri Engelm. kann Strauch- und baumartig, bis 4 m hoch werden. Glieder blaugrün, oft etwas bereift, bis 25 cm lang, rund bis eiförmig, Areolen relativ weit auseinander stehend. Dornen 2 bis 6, häufig nur 2, abstehend oder abgespreizt, bis 4 cm lang, weiß bis bräunlich; Glochidien gelb bis bräunlich. Blüten dunkelrot bis gelb, überhaupt ist die Art recht variabel.
Opuntia microdasys (Lehm.) Pfeiff., die Goldpunktopuntie, auch Hasenohr-Kaktus genannt, wächst buschig-verzweigt und bekommt bis 15 cm lange, nicht sehr breite Glieder; an Jungtrieben leuchtend gelbe Areolen und Glochidien, die eng beisammensitzen. Die Blüten werden 5 cm lang, gelb, im Verblühen rötlich. Die Art eignet sich für kleine Räume, will aber stets warm und sonnig stehen. Sie ist recht variabel, Abarten: var.rüfida K. Schum. (non O. rüfida Engelm.) - Glieder deutlich länglich-oval, kräftig grün, Glochidien bräunlich bis rötlich; davon auch f. minima hört. -Zwergform mit dicht über- und nebeneinander stehenden Gliedern; und f. unduläta hört, mit etwas welligen Gliedern.
Hierher gehört auch die von Cullmann abgebildete O. albäta hört. n. n., eine Mutation von O. micrödasys. Sie ist eine dicht schneeweiß bedornte zierliche Pflanze mit bis 5 cm langen Gliedern, diese aber ohne die leidigen Glochidien. Man kann vielmehr mit der Hand über die Exemplare streichen, die sich „anfühlten wie feiner Samt". Die Blüten sind hellgelb.
Opuntia occidentdlis Engelm. et Big. wächst aufrecht-buschig, 1 m hoch. Triebe oval, bis 30 cm lang. Dornen 2 bis 7, bis 5 cm lang, braun bis fast weiß; Glochidien braun. Die Blüten werden bis 10'cm lang, gelb. Die Pflanzen wollen relativ warm stehen.
Opuntia orbiculata Salm-Dyck bildet bis 1 m hohe Sträucher mit kreisförmigen, auch spateligen, bis 15 cm langen, grünen bis bläulich-grünen Gliedern; Areolen mit längeren weißen, später ausfallenden Haaren. Dornen bis 6, nadeiförmig, auch gedreht, 4 cm lang, erst gelblich, dann weiß bis grau. Die Blüten werden bis 10 cm weit, gelb mit rötlichem Schimmer. Die Art wird als Unterlage verwendet.
Opuntia pilifera Web. bildet in der Heimat bis 5 m hohe, baumartige Pflanzen mit blaßgrünen, breitovalen bis runden, bis 30 cm langen Gliedern mit eng stehenden Areolen. Dornen 2 bis 9, nadelig, bis 15 mm lang, weiß mit gelber Spitze, dazu am Areolenrand weiße, bald abfallende Haare. Blüten dunkelrot, bis 6 cm breit.
Opuntia quimilo K. Schum. bekommt grau- bis blaugrüne, bis 50 cm lange, halb so breite, 3 cm dicke Glieder mit weitläufig stehenden Areolen mit 1 (ausnahmsweise bis 3), oft etwas gedrehten weißen Dornen Blüten ziegelrot, bis 4,5 cm breit.
Opuntia robusta Wendl. hat bis 30 cm lange, fast kreisrunde, blaugrüne Glieder mit sehr weit stehenden Areolen oder ohne diese und mit oder ohne 2 verschieden langen Dornen, weiß oder gelblich, mit braunem Fuß. Blüten bis 5 cm lang, gelb.
Opuntia rufida Engelm. hat einen kleinen Stamm und bekommt 6 bis 20 cm breite, graugrüne, samtig wirkende Glieder. Dornen 0, dafür an den Areolen zahlreiche kleine, rötlich- bis dunkelbraune Glochidien. Blüten gelb, etwa 5 cm breit. Die Art geht auch als O. herrfeldtii Kupp. Es gibt schöne Bastarde mit auffällig blaugrünen, auch roten Jungtrieben. Solche Pflanzen wollen relativ warm stehen.
Opuntia scheeri Web. bekommt bläulichgrüne, bis 30 cm lange, runde oder ovale Glieder mit 10 bis 12 gelben, nadelfeinen, 1 cm langen Dornen, vermischt mit weißen oder gelblichen Borstenhaaren; dazu braune Glochidien. Blüten bis 10 cm weit, gelb, im Verblühen lachsfarben. Eine schöne Art.
Opuntia soehrensii Br. et R. aus den Anden von Südperu und Bolivien bildet Kolonien kleiner Körper mit rundlichen, auch flachen Gliedern, die vor allem in ihrer oberen Hälfte verschieden lange, verschieden gefärbte und geformte Dornen bekommen. Blüten hellgelb, 3 cm lang. O. totnentösa Salm-Dyck ist, weil stattlich werdend, wenig fürs Wohnzimmer geeignet. Sie bekommt längliche bis schmal-oblonge blaugrüne Glieder, welche dicht mit weißen Haaren besetzt sind; Glochidien gelb. Blüten bis 5 cm lang, gelb, erst in höherem Alter erscheinend.
Wert, Ansprüche, Anzucht: Die aufgeführten und manche anderen Arten werden wegen der Form der Glieder, wegen ihrer Farbe, wegen Farbe und Form der Dornen geschätzt und gehalten. Ferner gedeihen viele leicht und sind anspruchslos. Zu jeder Kakteensammlung gehören einzelne Opuntien. Leider wachsen manche rasch und werden schon bald zu stattlich. Auch blühen viele erst im höheren Alter. Harte Arten kann man ins Freie räumen, aber nicht in Prallsonne stellen; auch Schutz vor Dauerregen muß möglich sein. Im Winter genügen normalerweise +8 bis 10 °C; für wärmebedürftige sind wenigstens +15 °C nötig. Je dunkler die Opuntien stehen, um so behutsamer ist zu gießen. Wärmeliebende Spezies können in die Nähe von Heizkörpern kommen, nur sind die Töpfe vor direkter Wärmestrahlung zu schützen. Die Pflanzen brauchen im Sommer reichlich Wasser, auch relativ große Töpfe und sandig-lehmige, nicht zu leichte Erde. Vermehren läßt sich leicht durch abgebrochene Glieder, die jedoch nicht zu weich sein dürfen.
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