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Uebelmannia Buin

Uebelmannia Buin. genus nov.

Dies ist eine neu entdeckte Gattung, welche nach einem lebenden Schweizer Förderer der Kakteenforschung benannt wurde. Sie ist 1949 zum ersten Male von Backeberg/Noll in einer Mitteilung des Botanischen Gartens von Rio de Janeiro erwähnt, aber Einzelangaben fehl­ten völlig.
Solche folgten erst 1965, als Bui-ning bei seiner Neudurchforschung Brasiliens auf Bestände stieß und die Pflanzen gründlich studierte. Sie gehören in der Unterfamilie Cactoideae zur Tribus VII Notocacteae F. Buxb., Subtribus Notocactinae F. Buxb. Es sind erst kugelförmige, später zylindrische Kakteen mit einer Rübenwurzel. Ihr Körper hat 15 bis 20 deutlich hervortretende Rippen; die Epidermis ist sehr dicht mit winzigen, fe­sten, wachsigen Schuppen bedeckt, die bei Stand in voller Sonne silberweiß glänzen, aber auch andere Tönungen annehmen. Bei fast al­len Arten sitzen unter der Oberhaut kleine oder größere Zellen mit einer gummiartigen Flüssigkeit, die bei Verletzungen ausfließt. Auf den Rippen stehen dicht an dicht braun­wollige Areolen mit aufgereckt-geraden oder leicht hakigen oder gekrümmten Mitteldornen , die erst schwarz oder tiefbraun sind und später grau werden. Sie fallen sofort ins Auge und gehö­ren zum Schmuck der Pflanzen. In der Schei­telpartie treten die Areolen zu einer weißwol­ligen Kappe zusammen. Aus ihr kommen im Sommer die meistens gelben, etwa 1,5 cm lan­gen und 1 cm breiten Blüten, denen leuchtend rote Früchte folgen. Die ersten Exemplare wurden unweit Minas Gerais in Mittelbrasi­lien entdeckt. Man hielt sie zunächst - sie blühten nicht - wegen der festen Epidermis für Mitglieder der Gattungen Aströphytum oder Copiapöa, obwohl deren Verbreitungs­areale 7000 und 3000 km entfernt liegen. Erst als sie in Flor kamen, stellte sich zweifels­frei heraus, daß die gefundenen Pflanzen einer neuen Gattung angehören. Sie umfaßt meh­rere Arten. Genau bekannt und auch bereits in Kultur ist

Uebelmannia pectinifera Buin. In ihrer Heimat stehen die Pflanzen an völlig sonnigen Plätzen in Felsspalten in einem sehr durchlässigen, hu-mosen, saueren Substrat. Ausgewachsen sind sie bis 15 cm breit und 60 bis 75 cm hoch. Die Rippen stehen 2 cm weit auseinander und werden 12 mm hoch. Sie sind in engstem Ab­stand mit Areolen besetzt, aus deren bräun­lichem Wollfilz die 4 Mitteldornen  erscheinen. Beson­ders junge heben sich in ihrer dunklen Farbe gut vom Untergrund der grauen Epidermis ab. Das gilt auch für die zwar kleinen, aber nicht wenigen Blüten und die roten Früchte.

Wert, Ansprüche, Anzucht: Bald nach der Entdeckung wurde systematisch Samen ge­sammelt, und auch halbwüchsige Pflanzen hat man inzwischen nach Europa gebracht. Sie fanden sofort Anklang, zumal sie leicht ge­deihen. Sie wünschen sehr viel Licht und wol­len stets warm stehen, im Winter nie unter + 15°C. Während des Wachstums soll man sie an heißen Tagen einnebeln, denn sie lieben feuchtwarme Luft. Die Erde muß sehr durch­lässig, humos und sauer sein. Anzucht aus Sa­men, doch ist ratsam, bald zu pfropfen. Aber auch dann wachsen die Pflanzen langsam.

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Uebelmannia Buin